Rund 130km lang ist die Tauber, auf 12 Kilometern Länge führt der Fluss durch das Stadtgebiet von Tauberbischofsheim. In den letzten Jahren hat sich der Fluss, an dem sich häufig auch der überregional bekannte Fahrradweg entlang schlängelt, immer mehr zu einem ebenfalls touristisch genutzten Hotspot entwickelt. Boots- und Kanutouren, Stand-Up-Paddling und mehr, aber auch einfacher Badespaß finden längst auch auf und in der Tauber statt, mit steigender Tendenz. Ein Gefahrenschwerpunkt mit zunehmendem Risiko also, falls doch einmal etwas „schief geht“.
Um für den Ernstfall bei Wasser- oder Eisrettungen besser gerüstet zu sein, hat die Feuerwehr Tauberbischofsheim nun neues Einsatzmaterial beschafft und daran erstmals Personal ausgebildet.
„Im Einsatz an Gewässern arbeiten wir Hand in Hand mit der DLRG, der in Baden-Württemberg für die Wasserrettung zuständigen Hilfsorganisation“, so Stefan Lindtner, Leiter der Feuerwehr in der Kreisstadt. Um jedoch handlungsfähig zu sein, wenn man zeitlich vor den Spezialisten eintrifft, wurden Technik und Wissenstand seiner Mannschaft nun sinnvoll ergänzt: Die Feuerwehr Tauberbischofsheim verfügt neben speziellen Wurfeinen nun auch über mehrere sogenannte Überlebensanzüge. Dabei handelt es sich um einen Kälteschutz-Trockenanzug, welcher den Retter trocken hält. Gleichzeitig sorgt er durch einen darunter getragenen Anzug mit Schwimmkörpern in Kombination mit einer Rettungsweste für genügend Auftrieb und die nötige Sicherheit im Wasser für den Retter. „So können wir im Ernstfall eine Person vor dem Ertrinken retten, ohne eine unverhältnismäßige Gefährdung unserer Einsatzkräfte einzugehen“, so Lindtner. Wichtig ist ihm allerdings zu betonen, dass die neue Ausstattung nur qualifizierte Erstmaßnahmen ermöglicht und die Zusammenarbeit mit der DLRG für die Rettung von Hilfsbedürftigen aus dem Gewässer weiterhin unerlässlich und bei besonderen Gefahren wie stärkerer Strömung oder Hochwasser auch absolut alternativlos sei: „Bei der Wasserrettung gilt – wie immer bei der Feuerwehr – nur im Team sind wir stark!“
Die ersten 12 Floriansjünger wurden nun auf die neue Sonderausrüstung eingewiesen. Verbunden war die praktische Übung am und im Wasser mit vorherigem Theorieunterricht, der die Teilnehmer für die Gefahren, die im Wasser lauern – ob an baulichen Anlagen wie Wehren, im natürlichen Flussverlauf oder nicht zuletzt durch die zu rettende Person selbst – sensibilisierte. Außerdem wurden rechtliche Rahmenbedingungen besprochen und Verhaltensgrundsätze für die Wasser- und Eisrettung aufgefrischt.
Lindtner bedankte sich abschließend bei den Kameradinnen und Kameraden, die sich für die anspruchsvolle Zusatzaufgabe bereit erklärten und ihre Freizeit für die Fortbildung opferten.
Weitere Unterweisungen für zusätzliche Einsatzkräfte sollen zeitnah folgen.