Die Feuerwehr Tauberbischofsheim führte am vergangenen Samstag, 04. September 2021, wieder das ganztägige „Tauberbischofsheimer Atemschutz- und Brandbekämpfungsseminar“ (TABS) durch. Bei diesem Seminar wurde bei insgesamt sechs Stationen das taktische Vorgehen in einem Brandeinsatz unter Atemschutz gelehrt. Ein ehemaliges Bundeswehr-Gebäude in der Kaserne auf dem Laurentiusberg stellte hierbei den Lehrgangsort. Nachdem, aufgrund der Corona-Pandemie, für längere Zeit keine Ausbildung stattfinden konnte, freuten sich die Teilnehmer alle, dass nun wieder eine solche Veranstaltung stattfinden konnte – selbstverständlich unter Einhaltung der Corona-Richtlinien.
Knapp 40 Atemschutzgeräteträger aus Tauberbischofsheim und seinen Stadtteilen, aus der Feuerwehr Königheim/Gissigheim und von der Feuerwehr Wertheim nahmen am Seminar teil. Nach einer Begrüßung durch den Tauberbischofsheimer Feuerwehrkommandanten Michael Noe und den Organisator der Veranstaltung, Helmuth Hofer, begannen die Teilnehmer mit den aufgebauten Stationen.
Die erste Station unter der Leitung von Dominik Götzinger und Mario Noe war der Brandübungscontainer der Netze BW. In dieser mobilen Brandübungsanlage können unterschiedliche Einsatzlagen und realen Bedingungen trainiert werden – unter anderem ist auch die Simulation eines „Flash-overs“ (Rauchgasdurchzündung) möglich. Während des Trainings herrscht im Container selbst eine Hitze zwischen 300-600° Celsius.
Bei der zweiten Station drehte sich alles um das Thema „gewaltsame Türöffnung bei einem zeitkritischen Einsatz“. Hierbei erklärten die Ausbilder Marko Dittmann, von der Feuerwehr Lauda-Königshofen, und Thomas Schmitt den Teilnehmern die Grundlagen eines sogenannten „Halligan-Tools“, sowie den Grundsätzen der Türöffnung. Ist man nach der Türöffnung nun im Brandgebäude, ist die richtige Vornahme eines Schlauches im Treppenraum wichtig. Aus diesem Grund befasste sich die dritte Station mit eben diesem Thema. Hierbei ist es zuerst wichtig, dass die Kamerad*innen einschätzen, wie viele Schläuche sie benötigen. Anschließend wurde das richtige Vorgehen, unter Anleitung von Sven Schädel und Jens Mayer-Sack in den Treppenhäusern des Kasernengebäudes geübt.
Die oberste Priorität eines Feuerwehreinsatzes ist der Eigenschutz der eigenen Kamerad*innen, daher ist bei Atemschutzeinsätzen in Gebäuden ein sogenannter „Sicherheitstrupp“ zu stellen. Dessen Aufgabe ist es, bei einem Atemschutz-Notfall – beispielsweise, wenn ein Atemschutz-Trupp verunfallt – einzugreifen. Das richtige Vorgehen bei eben diesem Notfall und die Funktion eines Sicherheitstrupps lehrten David Klinger und Tizian Hartmann bei der vierten Station.
Ein Atemschutzeinsatz in einem Gebäude bedeutet für die Feuerwehrkameraden immer auch eine hohe Stressbelastung, da man sich oftmals – aufgrund des Rauches – unter Nullsicht bewegen muss. Der ehemalige Bunker des Kasernengebäudes war idealer Übungsort für die fünfte Station. Manfred Zegowitz und Wolfgang Münch verwandelten den Bunker in einen wahren „Stressparcours“. Unter Atemschutz mussten die Teilnehmer diesen bewältigen – unter Nullsicht und mit einigen „Fallen“.
Bei der sechsten und letzten Station des Tages zeigten Uli Busch und Sami Gabr-Ryan von der Feuerwehr Bad Mergentheim das Retten einer bewusstlosen Person aus einem Brandraum. Hierbei wurde die Rettung auch über die Drehleiter eingeleitet.
Zum Abschluss des Tages dankte Feuerwehrkommandant Michael Noe den teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden: „Vielen Dank für Euren heutigen Einsatz und Eure Bereitschaft euch stetig fortzubilden, um im Ernstfall bereitzustehen.“ Auch die Bürgermeisterin der Stadt Tauberbischofsheim, Anette Schmidt, und der Hauptamtsleiter Michael Karle machten sich während des Lehrgangs vor Ort ein Bild und dankten den Feuerwehrlern für ihre Bereitschaft, sich für den möglichen Ernstfall weiterzubilden.